Drei Wörter für mehr Kontrolle in deinem Leben!

Der Satz „Ich bin verantwortlich!“ hat die Kraft, dich aus jeder negativen Emotion zu befreien. Ehrlich und selbstkritisch betrachtet (oder auf wienerisch: samma sich ehrlich), sind wir tatsächlich für die meisten Ärgernisse unseres Lebens verantwortlich. Schlechte Ergebnisse einer Prüfung: natürlich bin ich verantwortlich, und nicht der „gemeine“ Prof – hätte ich mehr gelernt! Oder ich bin auf andere eifersüchtig, die ein schöneres Auto fahren, ein größeres Haus haben oder was auch immer: ich bin dafür verantwortlich, wie ich mein Leben gestalte und welche Prioritäten ich setze!

An alle geschätzten Zweifler unter euch Lesern (ja, ich zähle mich auch zu dieser Spezies und kann mich in diese Rolle besonders gut hinein versetzen): natürlich kommt es gelegentlich zu Situationen, die von außen, völlig unverschuldet wie Naturkatastrophen über uns hereinbrechen. In diesen Fällen gilt der Satz umso mehr: „Ich bin verantwortlich, wie ich mit dieser Situation umgehe!

In jedem Fall bin ich für die Emotionen verantwortlich, die ich in so einer Situation zulasse. Ob ich mich in Selbstmitleid ertränke oder eine neue Chance in der misslichen Lage suche oder sie schlichtweg akzeptiere, liegt alleine bei mir.

Sehen wir uns ein konkretes Beispiel an:

Angenommen, ich werde völlig unerwartet und ohne Vorwarnung gekündigt. Rechtlich völlig sauber – in Österreich muss eine Kündigung nicht einmal begründet werden. Emotional ist das dennoch eine Ausnahmesituation, die mich unbeschreiblich wütend macht. Welche Möglichkeiten habe ich nun:

  1. Ich kann die Wut noch im Kündigungsgespräch rauslassen und meinem Chef so richtig die Meinung sagen oder in Schockstarre verfallen und gar nichts sagen oder so schnell wie möglich den Raum und in weiterer Folge die Firma verlassen. Eine der drei Varianten (Angriff – Starre – Flucht) wird oftmals als Urinstinkt direkt durch unser limbisches System vorgegeben. Welche das ist, liegt an unserem Persönlichkeitstyp. Ob wir diesem Instinkt freien Lauf lassen, liegt wiederum in unserer Verantwortung.
  2. Jetzt sind wir aber so genannte „zivilisierte“ Wesen und können uns weitere handlungsorientierte Strategien überlegen: gibt es vielleicht doch eine rechtliche Anfechtungsmöglichkeit? Kann ich beim Arbeitgeber vielleicht auf bisheriges gutes Einvernehmen hinweisen und noch etwas rausholen (Urlaub auszahlen, ein gutes Dienstzeugnis,…)
  3. Oder ich komme mit mir auf rein emotionaler Ebene ins Reine: Ok, es ist passiert (auf die wienerische Übersetzung verzichte ich in diesem Fall, um den Blog jugendfrei zu halten). Überlegen, ob man das nächste Mal etwas anders gemacht hätte und Blick nach vorne!

Interessant ist die Unterscheidung zwischen den Varianten 2 und 3. In beiden Fällen übernehmen wir Verantwortung und werden die Situation damit besser bewältigen, als mit einer rein instinktgetriebenen Reaktion in Variante 1.

Variante 2 ist handlungsorientiert: „Ich achte auf meine Gesundheit und nehme deshalb keine zweite Nachspeise…“. Diese Variante eignet sich besonders für den Umgang mit zukunftsgerichteten Emotionen („sich Sorgen machen“ oder eigene Schuldgefühle). Wenn etwas schon geschehen ist, also bei vergangenheitsorientierten Emotionen (Ärger, Trauer, Bedauern) kommt oftmals nur Variante 3 in Frage:

Durchleben, abschließen und nach vorne blicken. In jedem Fall gilt:

„Ich bin verantwortlich!“

 

Lass die Sonne scheinen!

Oder der Weg zu deinem glücklichen Leben

Wahres Glück kommt von innen! Oder sollte ich „von Ihnen“ schreiben? Wie auch immer: Wenn wir uns auf die Suche nach dem Glück machen, müssen wir verstehen, dass es schon da ist! Die Sonne ist auch jeden Tag da! Leider können wir sie nicht immer sehen, weil der Himmel bedeckt ist. Genauso ist in unserem Inneren das Glück nur allzu oft von negativen Gedanken und Emotionen bedeckt. Unsere Aufgabe auf der Suche nach einem glücklichen Leben ist also, die Wolken unserer negativen Emotionen zu lichten und das Glück strahlen zu lassen.

Wie gehen wir das an? Vorsicht, jetzt wird es auf dem ersten Blick etwas unintuitiv, aber bleib dran, es lohnt sich. Zuallererst die überraschende Erkenntnis: Wir suchen uns unsere negativen Emotionen selbst aus und entscheiden uns, sie zu durchleben. Das passiert natürlich in der Regel unbewusst, aber trotzdem: Warum sollten wir das machen, wenn es uns bei unserem Glück im Weg steht? Sehen wir uns ein paar Beispiele an, dann wird das klarer:

Ärger: ich beginne mit dieser Emotion, da sie mich bis vor wenigen Jahren immer wieder fest im Griff hatte. Gerade die Menschen, die mir viel bedeuten, brachten mich regelmäßig zur Weißglut.
Warum sollten wir uns also entscheiden, uns zu ärgern?
Ärger kann das trügerische Bild der Stärke vermitteln: bevor ich gar nichts mache, werde ich wütend und tobe. Es ist ein Ausweg aus der gefühlten Ohnmacht, einer Situation ausgeliefert zu sein. Gerade Männer haben mit dem Gefühl der Ohnmacht ein massives Problem. In Wirklichkeit macht mich Ärger aber schwächer, weil er mich daran hindert klare Gedanken zu fassen und richtig zu (re-)agieren.
Ein anderer Trugschluss ist es, mit unkontrolliertem Ärger Dampf abzulassen, damit es uns danach wieder besser geht. Doch Hand auf’s Herz: geht es uns nach einer solchen Situation wirklich besser?
Etwas anderes ist es körperlich Dampf abzulassen, das passiert jedoch nicht unmittelbar in der Situation, sondern in der Aufarbeitung danach: beim Sport oder einfach bis zur Erschöpfung auf einen Boxsack oder (wenn gerade keiner bei der Hand ist) auf die Couch einzuschlagen. Das kann tatsächlich helfen.

Sorgen: Welchen vermeintlichen Nutzen könnten wir daraus ziehen uns Sorgen zu machen? Eine mögliche Antwort könnte sein: wenn wir uns Sorgen machen, dass etwas schief gehen könnte, werden wir uns besser vorbereiten. Nein! Werden wir nicht! Sonst würden wir ja die Zeit nützen, uns vorzubereiten und sie nicht mit Sorgen verschwenden.
Ein anderer falscher Nutzen könnte sein, dass wir uns besser fühlen und uns trösten, wenn es doch nicht geklappt hat: ich habe es zwar nicht geschafft, aber wenigstens habe ich mir Sorgen gemacht / ich habe es ja geahnt, also habe ich Recht gehabt und bin gar nicht so schlecht… Doch! Sonst hättest du dich besser vorbereitet, anstatt dir Sorgen zu machen. Von selbsterfüllenden Prophezeiungen ganz zu schweigen.

Solche vermeintlichen Vorteile lassen sich für alle negativen Emotionen finden. Wenn wir also unsere negativen Emotionen selbst wählen, können wir uns auch bewusst entscheiden, eine andere Emotion zu wählen und so mit einer Situation konstruktiver umzugehen. Ein hilfreiches Werkzeug ist die 5-Sekunden-Regel: sobald ich mich dabei ertappe, in negativen Gedanken zu schwelen oder Emotionen zu durchleben, die mir in der Situation nicht weiterhelfen: 5-4-3-2-1 und ich entscheide mich nach dieser Intervention bewusst, welches Gefühl oder welche Gedanken ich zulasse! Ein paar weitere Werkzeuge werde ich in weiteren Beiträgen vorstellen, also schaut, wieder vorbei.

Jetzt noch eine kleine Abschlussaufgabe zum Nachdenken: Was ist deine „Lieblings-Emotion“? Und welchen falschen Nutzen könntest du glauben, daraus zu ziehen? Wenn du die Antwort auf diese beiden Fragen findest, wird es dir leichter fallen, deine Emotionen bewusster zu leben und Stopp zu sagen, wenn du bemerkst, dass du dir oder anderen schadest.
Viel Glück beim Entdecken und dabei dich selbst ein Stück besser kennenzulernen!

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