In drei Schritten aus der Prokrastinations-Falle

Kennst du auch dieses nagende Gefühl, wenn eine innere Stimme dir besorgt zuflüstert: „Eigentlich sollte ich jetzt…“

Vielleicht geht es dir gerade jetzt so: während du dich mit diesem Blog-Beitrag ablenkst, lässt du eine andere Arbeit liegen. Dieser Hinweis ist jetzt wahrscheinlich nicht sehr hilfreich für deine Verweildauer auf meiner Seite 😉 Aber wenn du schon so weit bist, bleib noch zwei Minuten dran! Ich werde dir einen Ausweg aus dem Teufelskreis mit dem sperrigen Namen: „Prokrastination“ (teilweise auch „Aufschieberitis“ genannt) zeigen.

Es ist nicht immer Prokrastination, was nach Prokrastination aussieht.

Bei manchen schwierigen und bedeutsamen Entscheidungen, kann ein Aufschub sehr hilfreich sein. Das hilft bei der Sammlung von relevanten Einflussfaktoren und bei der Kreativität. Nicht umsonst ist es eine gute Idee, bei großen Entscheidungen „noch eine Nacht drüber zu schlafen“. Im Idealfall findest du auch ein wenig Schlaf, was vor schwierigen Entscheidungen nicht immer leicht ist. Bei manchen Themen, gerade wenn du emotional aufgewühlt bist, ist etwas Abstand, sich im Sport so richtig auspowern oder schlichtweg ein Tapetenwechsel, sehr hilfreich, wenn nicht sogar notwendig.

Verzögerungen können auch durch eine (mehr oder weniger) bewusste Priorisierung entstehen. Priorität ist für mich keine Absolute, sondern immer auch vom Kontext abhängig: zum Beispiel, der Ort, an dem ich mich gerade befinde, aber auch so etwas „weiches“ wie mein aktuelles Energieniveau oder meine Leistungsfähigkeit. David Allen führt dieses Konzept sehr schön in seiner Getting Things Done Methodik aus.

Diese Formen des Aufschubs sind völlig in Ordnung und würde ich daher auch nicht als „Prokrastination“ bezeichnen.

Echte Prokrastination ist schädlich!

Was ist jetzt „echte“ Prokrastination? Die einfachste Definition ist: „Ich sollte und könnte – tu’s aber nicht!“

Warum handeln wir so widersinnig und im Extremfall sogar selbstzerstörerisch?

Überraschenderweise fürchten wir uns nicht vor der Arbeit selbst, sondern es liegt am Stress! Dieser Stress wird meist gar nicht von der jeweiligen Arbeit verursacht, sondern von anderen Bereichen in unserem Leben. Diese können in Beziehungen, in der Arbeit, in einer finanziell angespannten Situation, Ängste oder wo auch immer liegen.

Weil wir gestresst sind, suchen wir Erleichterung: Wir essen etwas Süßes, legen uns vor den Fernseher oder surfen ziellos in so genannten sozialen Medien. Das aktiviert unmittelbar unser Belohnungszentrum im Gehirn und schafft kurzfristig Erleichterung. Wir lernen, dass das was gut tut, auch gut sein muss und machen den kurzfristigen Genuss zu unserer Gewohnheit. Zum Thema Gewohnheiten findest du im Beitrag „WhatsApp, der einarmige Bandit“ weitere Infos. Langfristig ist das überhaupt nicht gut: wir haben in dieser Zeit ja nichts erledigt und so kommen zu den neuen Aufgaben mit denen wir normalerweise zu tun haben auch noch die Alten, die wir liegen gelassen haben. Das wiederum erhöht unseren Stresspegel und der Teufelskreis Prokrastination ist geschlossen.

Hol mich hier raus!

Mit diesem 3-Punkte Plan, findest du den Absprung aus dieser Abwärtsspirale:

  1. Vergib dir selbst! Es ist menschlich und ok nicht immer 100% zu leisten! Senke die Erwartungshalten an dich selbst und du senkst automatisch dein Stressniveau! Dieser Druck ist schließlich die zu Grunde liegende Ursache deiner Prokrastination.
  2. Stelle dir deine Zukunft vor: wie sieht deine Welt aus, wenn du die anstehenden Themen sofort erledigst? Wie gut geht es dir, wenn du das konkrete Problem gelöst hast, vor dem du gerade flüchtest? Werde kreativ und vor allem: Schreibe es auf! Wenn du besonders kreativ bist, kannst du es natürlich auch aufzeichnen – wichtig ist nur, dass du es schriftlich tust! Dadurch kommst du bereits in den Modus etwas zu tun, was dich unmittelbar zu Schritt drei führt:
  3. Fange an!!! Du musst dir nicht vornehmen, fertig zu werden, das verringert die Schwelle der Überwindung. Mir geht es oft so: wenn ich begonnen habe, möchte ich auch fertig werden, das kommt ganz automatisch. Und das ist universell: egal, ob es um eine Trainingseinheit oder einen Blog-Beitrag geht. Wenn du nicht weißt, wie du dein Problem angehen sollst oder was du zuerst machen sollst: mach einfach einen Schritt, der dich näher an dein Ziel bringt. Dieser Schritt kann auch sein, einen Plan zu skizzieren, wie du das Problem lösen könntest oder überhaupt erst das Ziel zu schärfen. Als Starthilfe, kannst du auch die 5-Sekunden-Regel nützen.

Diese drei Schritte helfen, die Lücke zwischen Intention (Wollen) und Handeln (Tun) zu schließen. Das wiederum stärkt deinen internen „Locus of Control“, also die Ãœberzeugung selbst am Steuerrad deines Lebens zu drehen. Doch dazu mehr in einem künftigen Beitrag – bleib also dran oder registriere dich am besten gleich für den SetSail-Newsletter.

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